LANGER & KORP
Wer sind eigentlich ...?
Möglich, dass es noch einige Menschen auf diesem Planeten gibt, die nicht wissen, um wen oder was es sich hierbei handelt. An diese wenigen seien die folgenden Worte gerichtet.
Paul Langer und Johannes Korp sind die beiden Hauptermittler in den Hessenkrimis von G. T. Selzer. Ihnen zur Seite gestellt ist der junge Jens Schmidtbauer, der es in diesem Team nicht immer leicht hat. Doch davon später.
Alle drei Ermittler haben in der Mitte der Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts zum ersten Mal das Licht der Welt erblickt. Trotzdem sind sie nicht alle gleich alt.
Kriminalhauptkommissar Paul Langer
war ungefähr Mitte Fünfzig, als er geboren wurde. Seitdem ist er kaum gealtert. Er herrscht als Abteilungsleiter innerhalb des Dezernats für Kapitaldelikte im Frankfurter Polizeipräsidium über seine kleine Truppe.
Nicht, dass er herrschsüchtig wäre, doch ganz einfach haben es seine Mitarbeiter mit ihm nicht. Er scheint ständig schlecht gelaunt, geht rüde mit seinen Leuten um, grummelt und grantelt vor sich hin – und meint es doch eigentlich gar nicht so. Oft ist es nur Gedankenlosigkeit, was sich seinen Mitarbeitern jedoch nicht immer sofort erschließt. Team playing geht zwar anders, und doch kann sich jeder in seiner Truppe auf ihn verlassen, wenn Gefahr von außen droht (zum Beispiel in der Person eines ab und an wütenden Kriminalrats).
Paul Langer ist eher klein von Gestalt, korpulent und vor allen Dingen unordentlich, besonders was sein äußeres Erscheinungsbild angeht. Ohne seine Frau Gerda – der einzige Mensch, der ihn richtig zu nehmen weiß – würde er an den tausend kleinen Unbilden des Alltags hoffnungslos scheitern.
Wir lernen Gerda bereits im ersten Buch „... kein Ende als das Grab“ kurz kennen; in „Tod im Salz“ hat sie dann ihren großen Auftritt. Resolut führt sie ihren Göttergatten durchs Leben und achtet auf so Nebensächlichkeiten wie ein sauberes Jackett, wenn er morgens das Eigenheim in Frankfurt-Schwanheim verlässt.
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Kriminaloberkommissar Johannes Korp
kam mit etwa fünfunddreißig Jahren zur Welt. Bei ihm hat sich das Wunder der ewigen Jugend wiederholt. Nomen non est omen, deshalb ist er lang, schlank und – wie um sich noch mehr von seinem Chef abzusetzen – äußerst elegant. Armani, Hugo Boss, Versace und wie sie alle heißen bevölkern seinen Kleiderschrank und sein Badezimmer. An Duft und Anblick hat sich Langer, der ihm am Schreibtisch gegenüber sitzt, inzwischen gewöhnt.
Korp ist Single und hat nicht vor, das in nächster Zeit zu ändern. Wozu auch – die weibliche Belegschaft des Präsidium liegt ihm auch so zu Füßen. Er wohnt im Frankfurter Stadtteil Oberrad, in der Nähe zum Stadtwald, wo er jeden Tag joggt – ein Grund dafür, dass er oft auf den letzten Drücker zum Dienst erscheint. Er ist Norddeutscher und hat noch eine Schwester in Hamburg, die er nicht mag. Doch ihr Sohn, sein Neffe Dave, hat ihn einmal in Frankfurt besucht und so nebenbei einiges zur Aufklärung eines kniffligen Falles beigetragen („Sonata Mortale“).
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Kriminalobermeister Jens Schmidtbauer
Ebenso alterslos wie seine beiden Vorgesetzten, ist der junge Jens Schmidtbauer ein Frankfurter Bub. Er versteht sich mit Johannes Korp blendend, man duzt sich, und nicht selten muss Korp seine schützende Hand über ihn halten, wenn Langer – aus lauter Gedankenlosigkeit, versteht sich – den Benjamin der Truppe mal wieder zu hart angreift. Noch nicht ganz so gefestigt in seiner Laufbahn und in seinen Jahren, wird er recht schnell verunsichert, obwohl er in der Regel gute Arbeit leistet.
Gute Arbeit leisten sie alle, und doch passiert es immer mal wieder, dass sie nicht mehr weiter wissen. Und auf die Hilfe von Amateuren angewiesen sind. Man muss es ihnen zugute halten, dass sie diese Hilfe auch annehmen.
Und sonst:
Dr. Jürgen Eilers ist der Rechtsmediziner, der auch mal für eine Überraschung gut ist, weil die Todesursache nicht immer das ist, was sie auf den ersten Blick scheint.
Cem Özil, der trotz seines osmanischen Namens so frankfurterisch ist wie ein frisch gepresster Apfelwein (s. „Sonata Mortale“), ist Chef der Kriminaltechnik, ein gutmütiger Mensch, der die Attitüden der beiden Kommissare nicht allzu ernst nimmt.